Servus miteinand´ und herzlich Willkommen bei Drei Bayern on Tour!
Ich hatte für die heutige Wanderung den Frillensee ausgewählt, weil es über Weihnachten in den Bergen geschneit hatte und ich auf ein wenig Winterwonderland hoffte. Immerhin liegt der Frillensee am Fuß der Nordwand des Zwiesel mitten in den Bergen und soll angeblich der kälteste See Mitteleuropas sein. Auf der Fahrt nach Inzell war jedoch kein Schnee zu sehen und auch in Inzell selbst lagen auf den umliegenden Wiesen vielleicht ein halber Zentimeter, wenns hochkam.
Am Forsthaus Adlgaß waren wir erst einmal
geplättet von den ganzen Autos, die dort standen. Ich hätte nicht gedacht, dass
heute da so viele Leute unterwegs sein würden. Immerhin war es saukalt. Aber
bereits beim Forsthaus Adlgaß hatte es was, was ich in Inzell unten noch vermisst hatte –
nämlich haufenweise Schnee. Unglaublich, dass die 100 Meter Höhendifferenz
schon einen solchen Unterschied machten. Die Nordwand des Zwiesel ragte
majestätisch über der Szenerie und es waren ein Haufen Familien mit Kindern da,
die am Hang rodelten. Eine Szene wie aus dem Winterbilderbuch.
Wir machten uns dann
Richtung Frillensee auf den Weg und es
ging in den Wald hinein. Hier schien natürlich keine Sonne und es war dunkel
und eisig kalt. Wir überquerten eine kleine Brücke über den Frillenseebach und danach führte
der Weg am Bach entlang der munter vor sich hinplätscherte. An Ästen, die in
den Bach hineinragten, hatten sich Eiszapfen gebildet. Immer weiter ging es in
den verzauberten Winterwald hinein. Je höher wir hinauf kamen, desto mehr Schnee
lag auf Weg und Bäumen. Am Wegesrand sind in regelmäßigen Abständen Infotafeln
mit Sinnsprüchen aufgestellt, die zum Reflektieren anregen. Und es gibt auch
immer wieder interaktive Stationen wie eine Baumorgel oder ein Baumtelefon, was
den Weg auch für Familien mit Kindern attraktiv macht.
Der erste Kilometer
ging bei mir etwas zäh, weil ich das Wandern nach über einem Monat Pause nicht
mehr so gewohnt war. Aber als ich mich dann warm gelaufen hatte, ging es wieder
super und die Beine liefen wie von selbst. Es war einfach wunderschön, durch
den Winterwald zu laufen. Auch wenn es eisig kalt war und mir vor allem die
Oberschenkel langsam zu Eisklumpen gefroren. Durch das Laufen hielt man sich
jedoch einigermaßen warm.
Und dann kam das
Highlight: durch die Winterbäume hindurch konnte man zuerst die gefrorene
Eisfläche des Frillensees sehen. Dann führte ein Pfad zu einem kleinen Steg am See hinaus
und der kälteste See Mitteleuropas lag in seiner ganzen Pracht vor uns.
Unglaublich schön war es da – wie in einem verzauberten Märchenland. Der See
war komplett zugefroren und das Ufer von schneebedeckten Nadelbäumen gesäumt.
An einem Ende des Sees war eine verschneite Waldhütte zwischen den Bäumen
versteckt. Und hinter dem See ragte majestätisch die Nordwand des Zwiesel
empor. Links dahinter war die Spitze des Hochstaufen zu sehen, die in oranges
Sonnenlicht getaucht war. Der absolute Wahnsinn! Man konnte sich hier gar nicht
satt sehen.
Es ging weiter auf
dem Weg um den See herum. Der Frillensee hat sich aus Gletscherwasser aus der letzten Eiszeit gebildet und
war früher deutlich größer. Jetzt verlandet er immer mehr und wird irgendwann
wohl ganz verschwinden.
Auf dem Weg um den
See boten sich immer wieder wunderbare Ausblicke auf die verzauberte
Seenlandschaft. Hier war der Schnee auch gut 30 cm hoch und als ich seitlich
vom Weg abging, um ein Foto zu machen, versank ich bis zu den Waden im Schnee.
Die Eisschicht am Ufer war ca. 2 cm dick. Der Frillensee hat ja die
Besonderheit, dass er von innen nach außen zufriert. Innen ist die Eisschicht
deshalb wahrscheinlich dicker gewesen. Trotzdem hätte ich die Tragfähigkeit
nicht im Eigenversuch ausprobieren wollen.
Dann ging es wieder entlang des Frillensees zurück zum Forsthaus Adlgaß. Nur noch eine
dünne Schicht bedeckte den Boden. Die Sonne sandte ihre goldenen Strahlen
mittlerweile mitten durch den Wald und Adlgaß lag in strahlendem Licht. Hier hatte die Sonne auch wieder bereits eine solche Kraft, dass das Tauwasser in dicken Tropfen von den Bäumen fiel.
Wir wollten dann im
Forsthaus Adlgaß essen gehen, aber
es war brechend voll da. Es war ja auch noch der zweite Weihnachtsfeiertag und
ohne Ende Leute da. Nach ein paar Minuten Wartezeit wurden wir dann in eine
Hütte außerhalb des Haupthauses geführt. Da waren nur drei Tische drin und es
war sowas von gemütlich und urig da drin.
Wir haben uns
Lammbraten bestellt und der war einfach nur megageil. Wunderbar zart und gschmackig mit selbstgemachter Soße und
leckeren Kartoffelspalten und Brokkoli mit Mandelsplittern. Die Kartoffeln
waren auch schön braun wie wir es mögen.
selbstgemachtem Walnusseis und Hollerkompott gegönnt. Megalecker! Und das Personal war trotz dem enormen Andrang total ruhig und gelassen – sehr vorbildlich.
Infobox Wanderroute Strecke: 6,0 km - Start am Parkplatz beim Forsthaus Adlgaß. Dann dem Wanderweg entlang des Frillenseebachs zum Frillensee folgen, den See einmal umrunden und auf demselben weg wieder zurück. Aufstieg: 154 hm Abstieg: 147 hm Dauer: insgesamt: 2:44 h - reine Gehzeit: 2:12 h Schwierigkeitsgrad: 💗💗💛💛💛 Einfach zu gehender Wanderweg. Im Winter allerdings schwieriger, da stellenweise sehr glatt. Kondition: 💗💗💛💛💛 Bei normaler Kondition kein Problem. Landschaft: 💗💗💗💗💗 Bis zum See wandert man durch einen schönen Wald am Bach entlang. Der See selbst liegt an der Nordwand des Zwiesel und bietet gerade auch im Winter einen märchenhaften Anblick. Sehenswertes auf der Strecke: Frillensee. Jahreszeit: Frühjahr, Sommer und Herbst. Im Winter je nach Schneelage. |
Infobox Umgebung Anfahrt: Von Siegsdorf kommend auf der B306 nach Inzell. In Inzell nach der Löwen-Apotheke links auf die Adlgaßer Straße abbiegen und der Straße bis zum Forsthaus Adlgaß folgen. Parken: Am Parkplatz beim Forsthaus Adlgaß (kostenfrei). Essen: Forsthaus Adlgaß 💗💗💗💗💗 Sehr leckeres Essen aus frischen, regionalen Zutaten, schönes Ambiente und sehr freundliches, zuvorkommendes Personal. Eine klare Empfehlung! http://www.forsthaus-adlgass.de/ |
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