Dienstag, 16. Oktober 2018

Gerner Höhenweg - 06. Oktober 2018

(Infos zu Wanderroute und Umgebung findet ihr in der Infobox unter dem Blogbeitrag; enthält unbezahlte Werbung ohne Auftrag zu Infozwecken)

Servus miteinand´ und herzlich Willkommen bei Drei Bayern on Tour!

Im Berchtesgadener Land gibt es ja viele sogenannte Malerwinkel - insbesondere in der Ramsau und um den Königsee herum. Es handelt sich hierbei um landschaftlich besonders reizvolle Orte, die gerne von den Malern der Romantik als Motiv für ihre Werke herangezogen wurden. Der Blick auf die Wallfahrtskirche Maria Gern und den Watzmann im Hintergrund gehört seltsamerweise nicht dazu. Dabei ist er einer der schönsten und meistfotografierten Motive im Berchtesgadener Land. Und genau dieses malerische Fleckchen Erde wollten wir auf der heutigen Wanderung auf dem Gerner Höhenweg auf uns wirken lassen. Wir hatten einen wunderbaren Bilderbuchherbstag erwischt, der die Blätter leuchten ließ und die Bergkulisse gestochen scharf vor einem stilechten bayrischen Himmel in weiß-blau abhob.

Begonnen haben wir unsere Wanderung an der Wallfahrtskirche Maria Gern, die 1709 im Rokoko-Stil auf einem kleinen Hügel, dem Reitbichl, erbaut wurde. Das Hochtal Maria Gern war jedoch bereits viel früher Ziel von Wallfahrten. im 17. Jahrhundert stand hier jedoch nur eine kleine Kapelle, die schließlich dem Andrang der Pilger nicht mehr gewachsen war und durch eine Kirche ersetzt wurde.


Die malerische Kirche ist jedoch nicht nur von außen sehenswert. Im Innenbereich kann man Fresken, Stuckarbeiten und das 1666 vom Wolfgang Huber geschnitzte Muttergottesbild bewundern, dem wundertätige Wirkung zugeschrieben wird.


Hier beginnt der Gerner Höhenweg und führt uns in seinem Verlauf durch das gesamte Gerner Hochtal, dass seinen Namen seiner dreieckigen Form zu verdanken hat. "Gere" bedeutet im Mittelhochdeutschen nämlich soviel wie "Dreieck". Begrenzt wird das Gerner Hochtal vom Großen Rauhen Kopf im Westen - einem Ausläufer des Untersberg, der sich mit dem Berchtesgadener Hochthron gleich im Nordwesten anschließt. Im Osten liegt die Kneifelspitze und im Norden wird das Tal von der Almbachklamm abgeschlossen.

Zuerst geht es am Klammweg entlang des Gerner Baches und dann weiter auf der Gerner Straße zum Gasthaus Bachgütl. Der Weg führt uns dann weiter durch Hintergern und auf dem Unterbergweg hinauf zum Stiedlerlehen. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf die Ostwand des Untersberg.


 In der anderen Richtung erhebt sich die Kneifelspitze und der Hohe Göll über das Gerner Hochtal.


Und auch Watzmannfrau und Watzmann-Mittelspitze lugen vorwitzig hinter dem Geschirrkopf hervor (der "Hügel" heißt tatsächlich so :P ).


Am Untersberghof geht es links weiter über eine große Wiese und an einer Lama - Weide vorbei - hier kann man nämlich auch mit Lamas durch Berg und Tal wandern.


Dann geht es hauptsächlich durch Wald weiter zum Ascherlehen und wieder bergab zum Planitschlehen. Leider sieht man hier nicht soviel von der schönen Umgebung, da der Geschirrkopf die Sicht versperrt.  Ein paar schöne Blicke auf Maria Gern und den Hohen Göll bieten sich aber dennoch.


Beim Klapflehen angekommen, sind wir dann rechterhand eine kleine Ergebung hochgestiegen und hatten von dort aus endlich den ersehnten Blick auf den Watzmann.


Danach ging es wieder zurück zur Wallfahrtskirche Maria Gern, wo wir noch ein paar Aufnahmen des berühmten Ausblicks festhielten.


Zum Abschluss der Wanderung fuhren wir noch auf einen leckere Germknödel ins Gasthaus Dürrlehen. Hier hatten wir von der Sonnenterrasse aus noch einmal einen schönen Blick auf den König Watzmann - eingerahmt von bewaldeten und herbstlich gefärbten Hängen.


Wart ihr selbst schon einmal auf dem Gerner Höhenweg unterwegs oder habt ihr Fragen zur Wanderung? Schreibt uns eure Eindrücke und/oder Fragen in die Kommentare! Auch sonst freuen wir uns natürlich über euer Feedback :) 

Infobox Wanderroute

Strecke: 7,9 km - von der Wallfahrtskirche Maria Gern auf dem Klammweg Richtung Hintergern, dann am Gasthof Bachgütl vorbei und weiter durch Hintergern. Auf dem Untersbergweg hinauf zum Stiedlerlehen und weiter zum Untersberghof. Dann links über die Wiese (am Gatter links halten) und an der Lamaweide vorbei. Weiter  durch den Wald und auf dem Obergernerweg bis zum Ascherlehen. Dann bergab bis zum Planitschlehen und weiter zum Klapflehen. Von dort am Fendtlehen vorbei und zurück zur Wallfahrtskirche Maria Gern. Der Gerner Höhenweg ist gut ausgeschildert. 

Aufstieg: 300 hm

Abstieg: 289 hm

Dauer: insgesamt 4:00 h - reine Gehzeit: 2:50 h

Schwierigkeitsgrad: 💗💗💛💛💛
Der Weg ist leicht zu gehen und führt größtenteil über asphaltierte Wanderwege. Der Abstieg zum Planitschlehen führt über einen Waldsteig - hier ist etwas Vorsicht geboten. 

Kondition: 💗💗💛💛💛
Bei mittelmäßiger Kondition ist die Strecke leicht zu gehen. Es geht einmal etwas steiler bergauf zum Stiedlerlehen und später ziemlich steil bergab zum Plantischlehen. Ansonsten sind keine größeren Steigungen vorhanden. 

Landschaft: 💗💗💗💗💛
Die Landschaft ist wirklich wunderschön und es bieten sich tolle Ausblicke. Ein Herz Abzug dafür, dass uns der Geschirrkopf den Blick auf den Watzmann verstellt hat 😜

Sehenswertes auf der Strecke:
Besonders sehenswert ist natürlich der berühmte Ausblick auf die Wallfahrtskirche Maria Gern und den Watzmann im Hintergrund. Ansonsten bieten sich tolle Blicke auf die Ostwand des Untersbergs und auf den Hohen Göll. 

Jahreszeit:
Die asphaltierten Abschnitte sind wohl das ganze Jahr über begehbar. Der Abstieg zum Planitschlehen ist bei Regen bzw. winterlichen Verhältnissen nicht zu empfehlen. 

 

Infobox Umgebung

Anfahrt:
Von Bayrisch Gmain auf der B20 Richtung Berchtesgaden - bei Bischofswiesen auf die Aschauerweiherstraße abbiegen und der Beschilderung nach Maria Gern folgen.

Parken:
Parkplätze an der Wallfahrtskirche Maria Gern

Essen:
Gasthof Dürrlehen in Hintergern mit schönem Blick auf den Watzmann auf der Sonnenterrasse
https://www.duerrlehen.de/de 


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Freitag, 5. Oktober 2018

Salzburger Hochthron (Untersberg) - 30. September 2018

(Infos zu Wanderroute und Umgebung findet ihr in der Infobox unter dem Blogbeitrag; enthält unbezahlte Werbung ohne Auftrag zu Infozwecken)

Servus miteinand´ und herzlich Willkommen bei Drei Bayern on Tour!

Feen, Zwerge, Zeitanomalien - viele Mythen und wundersame Geschichten ranken sich um den sagenumwobenen Untersberg. Und tatsächlich scheint eine mystische Energie von dem nördlichsten Bergmassiv der Berchtesgadener Alpen auszugehen. Wie ein riesiges Kreuzfahrtschiff ragt der Untersberg mit über 1400 m über das Salzburger Becken und strahlt eine stoische Ruhe und Zeitlosigkeit aus. Seinen Namen erhielt das markante Gebirgsmassiv höchstwahrscheinlich vom Altbairischen Wort "Untarn", was "Mittagszeit" bedeutet. Er tauchte erstmals 1306 in einer Urkunde des Salzburger Erzbischofs Konrad IV als "Vndarnsperch" auf.


Schon so oft haben wir das beeindruckende Untersbergmassiv auf den Fahrten zu unseren Wanderungen von der Ferne bewundert. Heute wollten wir nun endlich hinauf - und zwar mit der Seilbahn, die vom österreichischen St. Leonhard/Gartenau auf den Untersberg hinaufführt. Der Untersberg liegt zu zwei Dritteln in Bayern und zu einem Drittel in Österreich, doch nur von der österreichischen Seite führt eine Seilbahn hinauf. Von der Bergstation aus kann man dann auf einen der beiden Hauptgipfel - den Salzburger Hochthron auf 1853 m wandern - genau richtig für einen schönen Sonntagsausflug.

Bei der Talstation in Gartenau wurde die Vorfreude jedoch angesichts der Blechlawinen, die sich auf den drei Parkplätzen angehäuft hatten, etwas gedämpft. Es war rappelvoll - kein Wunder bei dem Kaiserwetter. Wir hatten Glück und ergatterten den allerletzten Parkplatz. Dann hieß es anstellen. Die Wartezeit hielt sich jedoch in Grenzen, da die Gondel angesichts des Besucheransturms nicht nach Plan alle 30 Minuten, sondern alle 10 Minuten fuhr. Wir wurden in die Gondel gepfercht und hatten zum Glück einen Fensterplatz auf der bergabgewandten Seite mit tollem Ausblick bis hin zum Dachsteingebirge.


Oben angekommen war von der stoischen Ruhe, welche der Untersberg von der Ferne ausstrahlt, leider nicht mehr viel übrig geblieben. Menschenkarawanen wälzten sich von der Bergstation den Reitsteig bis zum Salzburger Hochthron entlang. Von mystischer Energie war hier nicht mehr viel zu spüren. Es plapperte in allen möglichen Sprachen um uns herum und es ist immer wieder amüsant zu sehen, in welchem Aufzug manche Leute auf den Bergen unterwegs sind: mit Anzug, Anzugschuhen, Einkaufstaschen, Tweedmäntel, knöchellangen Röcken. Nur Flipflops haben wir diesmal dank der doch schon sehr frischen Temperaturen nicht gesehen.

Wir steuerten zuerst den Vorgipfel des Salzburger Hochthrons, das Geiereck auf 1806 m Höhe, an. Nach einem kurzen Rundumblick ging es weiter auf dem Reitsteig zum Salzburger Hochthron. Der Steig führt über Felsen und teils sehr abenteuerliche Stufen, die deutlich mehr Potential haben, sich die Beine zu brechen, als jeder Fels es haben könnte. Auf dem Salzburger Hochthron angekommen wird man jedoch mit einem traumhaften Rundumblick belohnt. Und hier oben hat man auch die Möglichkeit, den Menschenmassen ein wenig zu entfliehen, wenn man sich ein ruhiges Plätzchen abseits und westlich des Gipfelkreuzes sucht. Hier ist sie dann doch ein wenig spürbar, die mystische Energie, und man bekommt eine Vorstellung davon wie es wäre, wenn man hier oben mit dem Berg allein wäre.




Der Blick schweift über Hochstaufen, Lattengebirge und Kaisergebirge und bleibt schließlich am Watzmannstock hängen, bei dem ich regelmäßig ins Schwärmen gerate. Von der Perspektive hier oben überragt König Watzmann deutlich die umliegenden Gipfel und zeichnet sich scharf und deutlich mit Watzmannfrau und - kindern vor dem blauen Himmel ab. Ein Anblick, von dem ich mich nur schwer losreißen konnte.





Nach einer kleine Brotzeit machten wir uns wieder auf den Rückweg zur Bergstation, wo wir noch auf ein Bier einkehrten. Obwohl die Aussicht oben auf dem Untersberg wirklich wunderschön ist, war der sagenumwobene Berg doch eine kleine Enttäuschung. Zumindest auf dieser Seite des Untersbergs ist es einfach viel zu touristisch. Sicher muss man überall, wo eine Seilbahn raufgeht, mit vielen Menschen rechnen. Aber es gibt Orte, wo das trotzdem nicht in Massenabfertigung ausartet, wie z.B. auf der Kampenwand oder auf dem Rauschberg. Dies ist hier leider nicht gelungen.

Aber es gibt auf dem Untersberg noch viel zu entdecken. Durch die Verkarstung des Kalksteins haben sich in seinem Inneren zahlreiche Höhlen gebildet, die man erkunden kann und die höchstwahrscheinlich auch Ursprung der zahlreichen Sagen über Feen und Zwerge sind. Die bekanntesten Untersberghöhlen sind die Schellenberger Eishöhle, die Kolowratshöhle und die Riesending-Schachthöhle, die erst 1996 entdeckt wurde. Man vermutet, dass das Höhlen- und Gängesystem im Untersberg eine Gesamtlänge von über 70 km erreicht. Viel Platz also für Feen und Zwerge, um sich darin zu verstecken 😉 Außerdem kann man den Untersberg auch von der Berchtesgadener Seite zu Fuß bezwingen und zum Stöhrhaus wandern. Wenn also noch einmal Untersberg, dann auf jeden Fall ohne Seilbahn.


Zum Ausklang des Tages hat es uns dann wieder in die Ramsau zum Wirtshaus Schwarzeck gezogen. Diesmal zeigten sich die beiden Giganten Watzmann und Hochkalter in strahlendem Sonnenschein und wir konnten den Ausblick auf der Sonnenterrasse genießen. Dabei ließen wir uns einen wirklich megageilen Zwiebelrostbraten XXL schmecken.



Beim nächsten Mal ist der Gerner Höhenweg dran :)

Wart ihr selbst schon einmal auf dem Untersweg oder habt ihr Fragen zur Wanderung? Schreibt uns eure Eindrücke und/oder Fragen in die Kommentare! Auch sonst freuen wir uns natürlich über euer Feedback :)

Infobox Wanderroute

Strecke: 2,5 km - von der Bergstation am Geiereck auf dem Reitsteig zum Salzburger Hochthron und zurück. Optional kann man auch weiter bis zur Mittagsscharte und - wenn man genug Zeit mitbringt -bis zum Stöhrhaus am Berchtesgadener Hochthron wandern. Bitte beachten: Das Stöhrhaus ist zwischen Oktober und Mai geschlossen.

Aufstieg: 136 hm - Bergstation auf Salzburger Hochthron (1853 m) mit Abstecher auf Geiereck (1806 m)

Abstieg: 149 hm

Dauer: insgesamt 2:00 h - reine Gehzeit: 1:10 h

Schwierigkeitsgrad: 💗💗💗💛💛
Der Reitsteig ist  z.T. felsig, aber insgesamt in diesem Abschnitt leicht zu gehen. Aufpassen muss man jedoch bei den Stufen, die viel Stolperpotential in sich bergen.

Kondition: 💗💗💛💛💛
Insgesamt ist die Wanderung nicht sonderlich anstrengend - abgesehen von 1-2 steileren Passagen.

Landschaft: 💗💗💗💗💗
Die Aussicht vom Salzburger Hochthron ist ein Traum.

Sehenswertes auf der Strecke:
Bei gutem Wetter hat man einen tollen Ausblick auf das Voralpenland, auf die Stadt Salzburg und in die Alpen hinein bis zum Dachstein. Vom Salzburger Hochthron aus ist der Watzmann in seiner ganzen Pracht zu sehen.

Jahreszeit:
Zum Wandern zwischen Mai und Oktober bei gutem Wetter. Bei Nässe ist der Reitsteig nicht zu empfehlen.
Im Winter kann man Skifahren.


Infobox Umgebung

Anfahrt:
A10 aus Richtung Salzburg (Tauernautobahn) kommend - Ausfahrt Gröding auf die 160er - weiter nach St. Leonhard und der Ausschilderung zur Untersbergbahn folgen

Parken:
Parkplätze bei der Untersbergbahn

Untersbergbahn:
Berg-und Talfahrt 25€/Erwachsene(r)
Betriebszeiten, weitere Preiskategorien und Infos rund um den Untersberg auf der Webseite der Untersbergbahn: http://www.untersbergbahn.at/de

Essen:
Restaurant direkt an der Bergstation
Etwas unterhalb der Bergstation liegt das Zeppezauerhaus mit Einkehrmöglichkeit: http://zeppezauerhaus.com/

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Montag, 1. Oktober 2018

Thumsee und Antoniberg - 15. September 2018

(Infos zu Wanderroute und Umgebung findet ihr in der Infobox unter dem Blogbeitrag; enthält unbezahlte Werbung ohne Auftrag zu Infozwecken)

Servus miteinand´ und herzlich Willkommen bei Drei Bayern on Tour!

Heute stand die Antoniberg-Wanderung beim Thumsee nahe Bad Reichenhall auf dem Plan. Es war einer der ersten Herbsttage in diesem Jahr mit Nebel und Wolken, die in den Bergen hingen. Von den Temperaturen her war es das perfekte Wanderwetter.
Eigentlich wollten wir nur die Antoniberg-Wanderung machen, doch als wir am Thumsee Westparkplatz angekommen waren und den Thumsee so wunderbar idyllisch in der frühherbstlichen Berglandschaft liegen sahen, beschlossen wir, zuerst den See zu umrunden. 



Der Thumsee liegt in einem Naturschutzgebiet und ist nur einen Kilometer lang und knapp 400 Meter breit. Lange dauert es also nicht, bis man ihn umrundet hat. Aber der Spaziergang lohnt sich – ganz besonders im Frühherbst nach der Badesaison. Man ist hier fast alleine mit dem See und der wunderbaren Natur drumherum. Es duftet nach Erde, Wasser und Herbst und rote Beeren leuchten in den Büschen. Ein paar Angler, die in ihren Booten auf dem See unterwegs sind, vervollkommnen das idyllische Bild. Hinter jeder Wegbiegung eröffnet sich eine andere Perspektive auf die Seeidylle. Das Wasser des Thumsees ist wunderbar klar und es flitzen zahlreiche Fische darin herum. Leider sind die Seebewohner sehr scheu und nahmen immer gleich Reißaus, sobald wir die Action Cam ins Wasser hielten, um ein paar von ihnen vor die Linse zu bekommen. 


Am See gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Einkehren, wie z.B. den Seewirt und den Madlbauer. Der Seewirt hat mit seiner großen Sonnenterrasse einen Logenplatz am See und es sieht dort sehr einladend aus. Allerdings sind wir nicht eingekehrt, da wir ja noch weiter zum Antoniberg wandern wollten. 


Vom Thumsee aus führt ein schmaler und z.T. recht abenteuerlicher Steig am Berghang entlang bis zur alten Salzstraße. Auf dieser geht es dann weiter zur Antonikapelle – eine kleine, im Wald versteckte Kapelle, die dem heiligen Antonius von Padua geweiht ist. Hinter der Kapelle führt ein Weg über den Antonitunnel auf die andere Seite der Bundesstraße. Auf dem Soleleitungsweg ging es dann durch den Wald wieder zurück zum Thumsee. Hier im Wald roch es sehr intensiv nach Pilzen und wir haben ein paar richtige Prachtexemplare von Braunkappen gesichtet, die ein schönes Abendessen abgegeben hätten. 


Man kann hier entlang des Weges immer noch die alte Soleleitung erkennen, auch wenn sie schon ziemlich vergammelt ist. Sie wurde 1817 fertig gestellt und man hat hier die Sole vom Salzbergwerk Berchtesgaden über Ramsau nach Bad Reichenhall in die Saline geleitet. 


Wieder am Thumsee angekommen haben wir beschlossen, noch in die Ramsau zum Schwarzeck zu fahren – einer der schönsten Orte in der Berchtesgadener Umgebung. Zwar waren die zwei Giganten Watzmann und Hochkalter heute in Wolken gehüllt, aber es brachen immer wieder einzelne Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke und sorgten für eine zauberhafte Stimmung. 


Im Wirtshaus Schwarzeck nahmen wir dann eine wohlverdiente Stärkung in Form von Germknödl und Teufelstoast ein und hatten unseren Spaß mit zwei Schafen, die sich äußerst interessiert an der Action Cam zeigten und offensichtlich im Video gerne die Hauptrolle spielen wollten. Die zwei waren wirklich einmalig 😊

 
Auch die Kühe sind auf dem Schwarzeck sehr kontaktfreudig und dürfen hier auch noch frei herumlaufen. Dabei blockieren sie auch mal die Straße und lassen sich vom Verkehr nicht aus der Ruhe bringen. Gelegendlich benutzen sie parkende Autos als Klo und Kuhscheiße am Auto zeigt sich äußerst widerstandsfähig gegenüber sämtlichen Entfernungsversuchen. Hier muss man sich also vorsehen. 


Bevor es wieder zurück nach Hause ging, haben wir noch einen kurzen Zwischenstopp beim Alpenmichel in Weißbach eingelegt. Wir sind hier schon hundert Mal vorbeigefahren und jedes Mal haben wir uns gesagt, dass wir dort unbedingt mal stehen bleiben und uns die Sachen anschauen müssen. Der Alpenmichel hat nämlich wunderschöne Holzschnitzereien mit Motiven aus der alpinen Tierwelt.  Allerdings hätten wir nicht erwartet, dass sich da jenseits der Ausstellungsstücke am Straßenrand eine verwinkelte Wunderwelt aus kleinen Holzhütten und Zelten auftut, in denen eine unglaubliche Vielzahl an Holzarbeiten zu finden ist: Eulen, Steinböcke, Adler, kunstvolle Vogelhäuschen, Windmühlen und liebevoll gearbeitete Schwibbbögen. Besonders die Adler sind beeindruckend und unglaublich lebensecht. Und ein solches Exemplar aus Eichenholz haben wir uns heute dann auch mitgenommen. 




Beim nächsten Mal sehen wir uns dann auf dem Untersberg wieder 🙋

Habt ihr die Wanderung selbst schon gemacht oder habt ihr Fragen dazu? Schreibt sie uns in die Kommentare! Auch sonst freuen wir uns natürlich über euer Feedback 😊 

Infobox Wanderoute 

Strecke: 7,6 km – Start vom Westparkplatz Thumsee – am Seewirt vorbei und die Nordseite des Sees entlang bis zum östlichen Ende und zurück an der Südseite zum Westparkplatz – dann der Ausschilderung zur Antonikapelle folgen – hinter der Antonikapelle den Antonitunnel überqueren und auf dem Soleleitungsweg vorbei an der Schießanlage der Bundeswehr zurück zum Westparkplatz Thumsee. 

Aufstieg: 156 hm 

Abstieg: 161 hm 

Dauer: insgesamt 3:40 h; reine Gehzeit: 2:50 h 

Schwierigkeitsgrad: 💗💗💗💛💛
Der Weg um den Thumsee herum ist sehr einfach und ohne Steigungen zu gehen. Auch der Soleleitungsweg ist in diesem Abschnitt breit und einfach zu gehen.
Der Steig vom Westparkplatz zur Antonikapelle ist teilweise sehr schmal und streckenweise etwas ausgesetzt. Hier sollte man trittsicher sein.
 
Kondition: 💗💗💛💛💛
Die Wanderung ist insgesamt nicht besonders anstrengend. Das einzige Stück, auf dem man etwas mehr gefordert wird, ist der Steig zur Antonikapelle.

Landschaft: 💗💗💗💛💛
Der Rundweg um den Thumsee ist landschaftlich sehr ansprechend. Der Antoniberg-Rundweg führt durch einen schönen Wald und dank dem Steig ist auch ein wenig Abendteuer dabei. Spektakuläre Aussichten gibt es hier jedoch nicht.

Sehenswertes auf der Strecke: Thumsee, Seemösl Seerosenfarm, Antonikapelle, alte Soleleitung

Jahreszeit: Der Rundweg um den Thumsee ist ganzjährig begehbar. Wenn man jedoch gerne ungestört wandern möchte, sollte man die Sommermonate vermeiden, da hier das Seebad geöffnet ist. Für Badefreunde ist dagegen der Sommer die beste Besuchszeit.
Den Antonirundweg sollte man in der warmen Jahreszeit in Angriff nehmen (Mai – Oktober).


Infobox Umgebung

Anfahrt: Von Inzell kommend: B305 Richtung Schneitzlreuth - kurz vor Schneitzlreuth auf die St2101 Richtung Bad Reichenhall abbiegen – nach ca. 2 km liegt der Thumsee der linken Seite. Von Bad Reichenhall kommend: B20 Richtung Berchtesgaden – bei Karlstein rechts auf die St2101 Richtung Inzell abbiegen – nach ca. 3 km liegt der Thumsee auf der rechten Seite

Essen:
Seewirt direkt am Thumsee mit schöner Sonnenterrasse direkt am See: https://www.thumsee.de
Alpengasthof Madlbauer: http://www.madlbauer.com

bei Abstecher in die Ramsau:
Wirtshaus Schwarzeck mit sehr guter Küche, Möglichkeit zur Übernachtung und Traumblick auf Watzmann, Hochkalter und Reiteralpe: http://www.schwarzeck.eu

Sonstiges:
Seerosenfarm Seemösl - älteste Seerosenfarm Deutschlands
Alpenmichel in Weißbach an der Alpenstraße sirekt an der B305 - sehr schöne Holzschnitzereien

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