Freitag, 5. Oktober 2018

Salzburger Hochthron (Untersberg) - 30. September 2018

(Infos zu Wanderroute und Umgebung findet ihr in der Infobox unter dem Blogbeitrag; enthält unbezahlte Werbung ohne Auftrag zu Infozwecken)

Servus miteinand´ und herzlich Willkommen bei Drei Bayern on Tour!

Feen, Zwerge, Zeitanomalien - viele Mythen und wundersame Geschichten ranken sich um den sagenumwobenen Untersberg. Und tatsächlich scheint eine mystische Energie von dem nördlichsten Bergmassiv der Berchtesgadener Alpen auszugehen. Wie ein riesiges Kreuzfahrtschiff ragt der Untersberg mit über 1400 m über das Salzburger Becken und strahlt eine stoische Ruhe und Zeitlosigkeit aus. Seinen Namen erhielt das markante Gebirgsmassiv höchstwahrscheinlich vom Altbairischen Wort "Untarn", was "Mittagszeit" bedeutet. Er tauchte erstmals 1306 in einer Urkunde des Salzburger Erzbischofs Konrad IV als "Vndarnsperch" auf.


Schon so oft haben wir das beeindruckende Untersbergmassiv auf den Fahrten zu unseren Wanderungen von der Ferne bewundert. Heute wollten wir nun endlich hinauf - und zwar mit der Seilbahn, die vom österreichischen St. Leonhard/Gartenau auf den Untersberg hinaufführt. Der Untersberg liegt zu zwei Dritteln in Bayern und zu einem Drittel in Österreich, doch nur von der österreichischen Seite führt eine Seilbahn hinauf. Von der Bergstation aus kann man dann auf einen der beiden Hauptgipfel - den Salzburger Hochthron auf 1853 m wandern - genau richtig für einen schönen Sonntagsausflug.

Bei der Talstation in Gartenau wurde die Vorfreude jedoch angesichts der Blechlawinen, die sich auf den drei Parkplätzen angehäuft hatten, etwas gedämpft. Es war rappelvoll - kein Wunder bei dem Kaiserwetter. Wir hatten Glück und ergatterten den allerletzten Parkplatz. Dann hieß es anstellen. Die Wartezeit hielt sich jedoch in Grenzen, da die Gondel angesichts des Besucheransturms nicht nach Plan alle 30 Minuten, sondern alle 10 Minuten fuhr. Wir wurden in die Gondel gepfercht und hatten zum Glück einen Fensterplatz auf der bergabgewandten Seite mit tollem Ausblick bis hin zum Dachsteingebirge.


Oben angekommen war von der stoischen Ruhe, welche der Untersberg von der Ferne ausstrahlt, leider nicht mehr viel übrig geblieben. Menschenkarawanen wälzten sich von der Bergstation den Reitsteig bis zum Salzburger Hochthron entlang. Von mystischer Energie war hier nicht mehr viel zu spüren. Es plapperte in allen möglichen Sprachen um uns herum und es ist immer wieder amüsant zu sehen, in welchem Aufzug manche Leute auf den Bergen unterwegs sind: mit Anzug, Anzugschuhen, Einkaufstaschen, Tweedmäntel, knöchellangen Röcken. Nur Flipflops haben wir diesmal dank der doch schon sehr frischen Temperaturen nicht gesehen.

Wir steuerten zuerst den Vorgipfel des Salzburger Hochthrons, das Geiereck auf 1806 m Höhe, an. Nach einem kurzen Rundumblick ging es weiter auf dem Reitsteig zum Salzburger Hochthron. Der Steig führt über Felsen und teils sehr abenteuerliche Stufen, die deutlich mehr Potential haben, sich die Beine zu brechen, als jeder Fels es haben könnte. Auf dem Salzburger Hochthron angekommen wird man jedoch mit einem traumhaften Rundumblick belohnt. Und hier oben hat man auch die Möglichkeit, den Menschenmassen ein wenig zu entfliehen, wenn man sich ein ruhiges Plätzchen abseits und westlich des Gipfelkreuzes sucht. Hier ist sie dann doch ein wenig spürbar, die mystische Energie, und man bekommt eine Vorstellung davon wie es wäre, wenn man hier oben mit dem Berg allein wäre.




Der Blick schweift über Hochstaufen, Lattengebirge und Kaisergebirge und bleibt schließlich am Watzmannstock hängen, bei dem ich regelmäßig ins Schwärmen gerate. Von der Perspektive hier oben überragt König Watzmann deutlich die umliegenden Gipfel und zeichnet sich scharf und deutlich mit Watzmannfrau und - kindern vor dem blauen Himmel ab. Ein Anblick, von dem ich mich nur schwer losreißen konnte.





Nach einer kleine Brotzeit machten wir uns wieder auf den Rückweg zur Bergstation, wo wir noch auf ein Bier einkehrten. Obwohl die Aussicht oben auf dem Untersberg wirklich wunderschön ist, war der sagenumwobene Berg doch eine kleine Enttäuschung. Zumindest auf dieser Seite des Untersbergs ist es einfach viel zu touristisch. Sicher muss man überall, wo eine Seilbahn raufgeht, mit vielen Menschen rechnen. Aber es gibt Orte, wo das trotzdem nicht in Massenabfertigung ausartet, wie z.B. auf der Kampenwand oder auf dem Rauschberg. Dies ist hier leider nicht gelungen.

Aber es gibt auf dem Untersberg noch viel zu entdecken. Durch die Verkarstung des Kalksteins haben sich in seinem Inneren zahlreiche Höhlen gebildet, die man erkunden kann und die höchstwahrscheinlich auch Ursprung der zahlreichen Sagen über Feen und Zwerge sind. Die bekanntesten Untersberghöhlen sind die Schellenberger Eishöhle, die Kolowratshöhle und die Riesending-Schachthöhle, die erst 1996 entdeckt wurde. Man vermutet, dass das Höhlen- und Gängesystem im Untersberg eine Gesamtlänge von über 70 km erreicht. Viel Platz also für Feen und Zwerge, um sich darin zu verstecken 😉 Außerdem kann man den Untersberg auch von der Berchtesgadener Seite zu Fuß bezwingen und zum Stöhrhaus wandern. Wenn also noch einmal Untersberg, dann auf jeden Fall ohne Seilbahn.


Zum Ausklang des Tages hat es uns dann wieder in die Ramsau zum Wirtshaus Schwarzeck gezogen. Diesmal zeigten sich die beiden Giganten Watzmann und Hochkalter in strahlendem Sonnenschein und wir konnten den Ausblick auf der Sonnenterrasse genießen. Dabei ließen wir uns einen wirklich megageilen Zwiebelrostbraten XXL schmecken.



Beim nächsten Mal ist der Gerner Höhenweg dran :)

Wart ihr selbst schon einmal auf dem Untersweg oder habt ihr Fragen zur Wanderung? Schreibt uns eure Eindrücke und/oder Fragen in die Kommentare! Auch sonst freuen wir uns natürlich über euer Feedback :)

Infobox Wanderroute

Strecke: 2,5 km - von der Bergstation am Geiereck auf dem Reitsteig zum Salzburger Hochthron und zurück. Optional kann man auch weiter bis zur Mittagsscharte und - wenn man genug Zeit mitbringt -bis zum Stöhrhaus am Berchtesgadener Hochthron wandern. Bitte beachten: Das Stöhrhaus ist zwischen Oktober und Mai geschlossen.

Aufstieg: 136 hm - Bergstation auf Salzburger Hochthron (1853 m) mit Abstecher auf Geiereck (1806 m)

Abstieg: 149 hm

Dauer: insgesamt 2:00 h - reine Gehzeit: 1:10 h

Schwierigkeitsgrad: 💗💗💗💛💛
Der Reitsteig ist  z.T. felsig, aber insgesamt in diesem Abschnitt leicht zu gehen. Aufpassen muss man jedoch bei den Stufen, die viel Stolperpotential in sich bergen.

Kondition: 💗💗💛💛💛
Insgesamt ist die Wanderung nicht sonderlich anstrengend - abgesehen von 1-2 steileren Passagen.

Landschaft: 💗💗💗💗💗
Die Aussicht vom Salzburger Hochthron ist ein Traum.

Sehenswertes auf der Strecke:
Bei gutem Wetter hat man einen tollen Ausblick auf das Voralpenland, auf die Stadt Salzburg und in die Alpen hinein bis zum Dachstein. Vom Salzburger Hochthron aus ist der Watzmann in seiner ganzen Pracht zu sehen.

Jahreszeit:
Zum Wandern zwischen Mai und Oktober bei gutem Wetter. Bei Nässe ist der Reitsteig nicht zu empfehlen.
Im Winter kann man Skifahren.


Infobox Umgebung

Anfahrt:
A10 aus Richtung Salzburg (Tauernautobahn) kommend - Ausfahrt Gröding auf die 160er - weiter nach St. Leonhard und der Ausschilderung zur Untersbergbahn folgen

Parken:
Parkplätze bei der Untersbergbahn

Untersbergbahn:
Berg-und Talfahrt 25€/Erwachsene(r)
Betriebszeiten, weitere Preiskategorien und Infos rund um den Untersberg auf der Webseite der Untersbergbahn: http://www.untersbergbahn.at/de

Essen:
Restaurant direkt an der Bergstation
Etwas unterhalb der Bergstation liegt das Zeppezauerhaus mit Einkehrmöglichkeit: http://zeppezauerhaus.com/

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