Montag, 1. Oktober 2018

Thumsee und Antoniberg - 15. September 2018

(Infos zu Wanderroute und Umgebung findet ihr in der Infobox unter dem Blogbeitrag; enthält unbezahlte Werbung ohne Auftrag zu Infozwecken)

Servus miteinand´ und herzlich Willkommen bei Drei Bayern on Tour!

Heute stand die Antoniberg-Wanderung beim Thumsee nahe Bad Reichenhall auf dem Plan. Es war einer der ersten Herbsttage in diesem Jahr mit Nebel und Wolken, die in den Bergen hingen. Von den Temperaturen her war es das perfekte Wanderwetter.
Eigentlich wollten wir nur die Antoniberg-Wanderung machen, doch als wir am Thumsee Westparkplatz angekommen waren und den Thumsee so wunderbar idyllisch in der frühherbstlichen Berglandschaft liegen sahen, beschlossen wir, zuerst den See zu umrunden. 



Der Thumsee liegt in einem Naturschutzgebiet und ist nur einen Kilometer lang und knapp 400 Meter breit. Lange dauert es also nicht, bis man ihn umrundet hat. Aber der Spaziergang lohnt sich – ganz besonders im Frühherbst nach der Badesaison. Man ist hier fast alleine mit dem See und der wunderbaren Natur drumherum. Es duftet nach Erde, Wasser und Herbst und rote Beeren leuchten in den Büschen. Ein paar Angler, die in ihren Booten auf dem See unterwegs sind, vervollkommnen das idyllische Bild. Hinter jeder Wegbiegung eröffnet sich eine andere Perspektive auf die Seeidylle. Das Wasser des Thumsees ist wunderbar klar und es flitzen zahlreiche Fische darin herum. Leider sind die Seebewohner sehr scheu und nahmen immer gleich Reißaus, sobald wir die Action Cam ins Wasser hielten, um ein paar von ihnen vor die Linse zu bekommen. 


Am See gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Einkehren, wie z.B. den Seewirt und den Madlbauer. Der Seewirt hat mit seiner großen Sonnenterrasse einen Logenplatz am See und es sieht dort sehr einladend aus. Allerdings sind wir nicht eingekehrt, da wir ja noch weiter zum Antoniberg wandern wollten. 


Vom Thumsee aus führt ein schmaler und z.T. recht abenteuerlicher Steig am Berghang entlang bis zur alten Salzstraße. Auf dieser geht es dann weiter zur Antonikapelle – eine kleine, im Wald versteckte Kapelle, die dem heiligen Antonius von Padua geweiht ist. Hinter der Kapelle führt ein Weg über den Antonitunnel auf die andere Seite der Bundesstraße. Auf dem Soleleitungsweg ging es dann durch den Wald wieder zurück zum Thumsee. Hier im Wald roch es sehr intensiv nach Pilzen und wir haben ein paar richtige Prachtexemplare von Braunkappen gesichtet, die ein schönes Abendessen abgegeben hätten. 


Man kann hier entlang des Weges immer noch die alte Soleleitung erkennen, auch wenn sie schon ziemlich vergammelt ist. Sie wurde 1817 fertig gestellt und man hat hier die Sole vom Salzbergwerk Berchtesgaden über Ramsau nach Bad Reichenhall in die Saline geleitet. 


Wieder am Thumsee angekommen haben wir beschlossen, noch in die Ramsau zum Schwarzeck zu fahren – einer der schönsten Orte in der Berchtesgadener Umgebung. Zwar waren die zwei Giganten Watzmann und Hochkalter heute in Wolken gehüllt, aber es brachen immer wieder einzelne Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke und sorgten für eine zauberhafte Stimmung. 


Im Wirtshaus Schwarzeck nahmen wir dann eine wohlverdiente Stärkung in Form von Germknödl und Teufelstoast ein und hatten unseren Spaß mit zwei Schafen, die sich äußerst interessiert an der Action Cam zeigten und offensichtlich im Video gerne die Hauptrolle spielen wollten. Die zwei waren wirklich einmalig 😊

 
Auch die Kühe sind auf dem Schwarzeck sehr kontaktfreudig und dürfen hier auch noch frei herumlaufen. Dabei blockieren sie auch mal die Straße und lassen sich vom Verkehr nicht aus der Ruhe bringen. Gelegendlich benutzen sie parkende Autos als Klo und Kuhscheiße am Auto zeigt sich äußerst widerstandsfähig gegenüber sämtlichen Entfernungsversuchen. Hier muss man sich also vorsehen. 


Bevor es wieder zurück nach Hause ging, haben wir noch einen kurzen Zwischenstopp beim Alpenmichel in Weißbach eingelegt. Wir sind hier schon hundert Mal vorbeigefahren und jedes Mal haben wir uns gesagt, dass wir dort unbedingt mal stehen bleiben und uns die Sachen anschauen müssen. Der Alpenmichel hat nämlich wunderschöne Holzschnitzereien mit Motiven aus der alpinen Tierwelt.  Allerdings hätten wir nicht erwartet, dass sich da jenseits der Ausstellungsstücke am Straßenrand eine verwinkelte Wunderwelt aus kleinen Holzhütten und Zelten auftut, in denen eine unglaubliche Vielzahl an Holzarbeiten zu finden ist: Eulen, Steinböcke, Adler, kunstvolle Vogelhäuschen, Windmühlen und liebevoll gearbeitete Schwibbbögen. Besonders die Adler sind beeindruckend und unglaublich lebensecht. Und ein solches Exemplar aus Eichenholz haben wir uns heute dann auch mitgenommen. 




Beim nächsten Mal sehen wir uns dann auf dem Untersberg wieder 🙋

Habt ihr die Wanderung selbst schon gemacht oder habt ihr Fragen dazu? Schreibt sie uns in die Kommentare! Auch sonst freuen wir uns natürlich über euer Feedback 😊 

Infobox Wanderoute 

Strecke: 7,6 km – Start vom Westparkplatz Thumsee – am Seewirt vorbei und die Nordseite des Sees entlang bis zum östlichen Ende und zurück an der Südseite zum Westparkplatz – dann der Ausschilderung zur Antonikapelle folgen – hinter der Antonikapelle den Antonitunnel überqueren und auf dem Soleleitungsweg vorbei an der Schießanlage der Bundeswehr zurück zum Westparkplatz Thumsee. 

Aufstieg: 156 hm 

Abstieg: 161 hm 

Dauer: insgesamt 3:40 h; reine Gehzeit: 2:50 h 

Schwierigkeitsgrad: 💗💗💗💛💛
Der Weg um den Thumsee herum ist sehr einfach und ohne Steigungen zu gehen. Auch der Soleleitungsweg ist in diesem Abschnitt breit und einfach zu gehen.
Der Steig vom Westparkplatz zur Antonikapelle ist teilweise sehr schmal und streckenweise etwas ausgesetzt. Hier sollte man trittsicher sein.
 
Kondition: 💗💗💛💛💛
Die Wanderung ist insgesamt nicht besonders anstrengend. Das einzige Stück, auf dem man etwas mehr gefordert wird, ist der Steig zur Antonikapelle.

Landschaft: 💗💗💗💛💛
Der Rundweg um den Thumsee ist landschaftlich sehr ansprechend. Der Antoniberg-Rundweg führt durch einen schönen Wald und dank dem Steig ist auch ein wenig Abendteuer dabei. Spektakuläre Aussichten gibt es hier jedoch nicht.

Sehenswertes auf der Strecke: Thumsee, Seemösl Seerosenfarm, Antonikapelle, alte Soleleitung

Jahreszeit: Der Rundweg um den Thumsee ist ganzjährig begehbar. Wenn man jedoch gerne ungestört wandern möchte, sollte man die Sommermonate vermeiden, da hier das Seebad geöffnet ist. Für Badefreunde ist dagegen der Sommer die beste Besuchszeit.
Den Antonirundweg sollte man in der warmen Jahreszeit in Angriff nehmen (Mai – Oktober).


Infobox Umgebung

Anfahrt: Von Inzell kommend: B305 Richtung Schneitzlreuth - kurz vor Schneitzlreuth auf die St2101 Richtung Bad Reichenhall abbiegen – nach ca. 2 km liegt der Thumsee der linken Seite. Von Bad Reichenhall kommend: B20 Richtung Berchtesgaden – bei Karlstein rechts auf die St2101 Richtung Inzell abbiegen – nach ca. 3 km liegt der Thumsee auf der rechten Seite

Essen:
Seewirt direkt am Thumsee mit schöner Sonnenterrasse direkt am See: https://www.thumsee.de
Alpengasthof Madlbauer: http://www.madlbauer.com

bei Abstecher in die Ramsau:
Wirtshaus Schwarzeck mit sehr guter Küche, Möglichkeit zur Übernachtung und Traumblick auf Watzmann, Hochkalter und Reiteralpe: http://www.schwarzeck.eu

Sonstiges:
Seerosenfarm Seemösl - älteste Seerosenfarm Deutschlands
Alpenmichel in Weißbach an der Alpenstraße sirekt an der B305 - sehr schöne Holzschnitzereien

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