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Im Berchtesgadener Land gibt es ja viele sogenannte Malerwinkel - insbesondere in der Ramsau und um den Königsee herum. Es handelt sich hierbei um landschaftlich besonders reizvolle Orte, die gerne von den Malern der Romantik als Motiv für ihre Werke herangezogen wurden. Der Blick auf die Wallfahrtskirche Maria Gern und den Watzmann im Hintergrund gehört seltsamerweise nicht dazu. Dabei ist er einer der schönsten und meistfotografierten Motive im Berchtesgadener Land. Und genau dieses malerische Fleckchen Erde wollten wir auf der heutigen Wanderung auf dem Gerner Höhenweg auf uns wirken lassen. Wir hatten einen wunderbaren Bilderbuchherbstag erwischt, der die Blätter leuchten ließ und die Bergkulisse gestochen scharf vor einem stilechten bayrischen Himmel in weiß-blau abhob.
Begonnen haben wir unsere Wanderung an der Wallfahrtskirche Maria Gern, die 1709 im Rokoko-Stil auf einem kleinen Hügel, dem Reitbichl, erbaut wurde. Das Hochtal Maria Gern war jedoch bereits viel früher Ziel von Wallfahrten. im 17. Jahrhundert stand hier jedoch nur eine kleine Kapelle, die schließlich dem Andrang der Pilger nicht mehr gewachsen war und durch eine Kirche ersetzt wurde.
Die malerische Kirche ist jedoch nicht nur von außen sehenswert. Im Innenbereich kann man Fresken, Stuckarbeiten und das 1666 vom Wolfgang Huber geschnitzte Muttergottesbild bewundern, dem wundertätige Wirkung zugeschrieben wird.
Hier beginnt der Gerner Höhenweg und führt uns in seinem Verlauf durch das gesamte Gerner Hochtal, dass seinen Namen seiner dreieckigen Form zu verdanken hat. "Gere" bedeutet im Mittelhochdeutschen nämlich soviel wie "Dreieck". Begrenzt wird das Gerner Hochtal vom Großen Rauhen Kopf im Westen - einem Ausläufer des Untersberg, der sich mit dem Berchtesgadener Hochthron gleich im Nordwesten anschließt. Im Osten liegt die Kneifelspitze und im Norden wird das Tal von der Almbachklamm abgeschlossen.
Zuerst geht es am Klammweg entlang des Gerner Baches und dann weiter auf der Gerner Straße zum Gasthaus Bachgütl. Der Weg führt uns dann weiter durch Hintergern und auf dem Unterbergweg hinauf zum Stiedlerlehen. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf die Ostwand des Untersberg.
In der anderen Richtung erhebt sich die Kneifelspitze und der Hohe Göll über das Gerner Hochtal.
Und auch Watzmannfrau und Watzmann-Mittelspitze lugen vorwitzig hinter dem Geschirrkopf hervor (der "Hügel" heißt tatsächlich so :P ).
Am Untersberghof geht es links weiter über eine große Wiese und an einer Lama - Weide vorbei - hier kann man nämlich auch mit Lamas durch Berg und Tal wandern.
Dann geht es hauptsächlich durch Wald weiter zum Ascherlehen und wieder bergab zum Planitschlehen. Leider sieht man hier nicht soviel von der schönen Umgebung, da der Geschirrkopf die Sicht versperrt. Ein paar schöne Blicke auf Maria Gern und den Hohen Göll bieten sich aber dennoch.
Beim Klapflehen angekommen, sind wir dann rechterhand eine kleine Ergebung hochgestiegen und hatten von dort aus endlich den ersehnten Blick auf den Watzmann.
Danach ging es wieder zurück zur Wallfahrtskirche Maria Gern, wo wir noch ein paar Aufnahmen des berühmten Ausblicks festhielten.
Zum Abschluss der Wanderung fuhren wir noch auf einen leckere Germknödel ins Gasthaus Dürrlehen. Hier hatten wir von der Sonnenterrasse aus noch einmal einen schönen Blick auf den König Watzmann - eingerahmt von bewaldeten und herbstlich gefärbten Hängen.
Wart ihr selbst schon einmal auf dem Gerner Höhenweg unterwegs oder habt ihr Fragen zur Wanderung? Schreibt uns eure Eindrücke und/oder Fragen in die Kommentare! Auch sonst freuen wir uns natürlich über euer Feedback :)
Infobox Wanderroute Strecke: 7,9 km - von der Wallfahrtskirche Maria Gern auf dem Klammweg Richtung Hintergern, dann am Gasthof Bachgütl vorbei und weiter durch Hintergern. Auf dem Untersbergweg hinauf zum Stiedlerlehen und weiter zum Untersberghof. Dann links über die Wiese (am Gatter links halten) und an der Lamaweide vorbei. Weiter durch den Wald und auf dem Obergernerweg bis zum Ascherlehen. Dann bergab bis zum Planitschlehen und weiter zum Klapflehen. Von dort am Fendtlehen vorbei und zurück zur Wallfahrtskirche Maria Gern. Der Gerner Höhenweg ist gut ausgeschildert. Aufstieg: 300 hm Abstieg: 289 hm Dauer: insgesamt 4:00 h - reine Gehzeit: 2:50 h Schwierigkeitsgrad: 💗💗💛💛💛 Der Weg ist leicht zu gehen und führt größtenteil über asphaltierte Wanderwege. Der Abstieg zum Planitschlehen führt über einen Waldsteig - hier ist etwas Vorsicht geboten. Kondition: 💗💗💛💛💛 Bei mittelmäßiger Kondition ist die Strecke leicht zu gehen. Es geht einmal etwas steiler bergauf zum Stiedlerlehen und später ziemlich steil bergab zum Plantischlehen. Ansonsten sind keine größeren Steigungen vorhanden. Landschaft: 💗💗💗💗💛 Die Landschaft ist wirklich wunderschön und es bieten sich tolle Ausblicke. Ein Herz Abzug dafür, dass uns der Geschirrkopf den Blick auf den Watzmann verstellt hat 😜 Sehenswertes auf der Strecke: Besonders sehenswert ist natürlich der berühmte Ausblick auf die Wallfahrtskirche Maria Gern und den Watzmann im Hintergrund. Ansonsten bieten sich tolle Blicke auf die Ostwand des Untersbergs und auf den Hohen Göll. Jahreszeit: Die asphaltierten Abschnitte sind wohl das ganze Jahr über begehbar. Der Abstieg zum Planitschlehen ist bei Regen bzw. winterlichen Verhältnissen nicht zu empfehlen. |
Infobox Umgebung Anfahrt: Von Bayrisch Gmain auf der B20 Richtung Berchtesgaden - bei Bischofswiesen auf die Aschauerweiherstraße abbiegen und der Beschilderung nach Maria Gern folgen. Parken: Parkplätze an der Wallfahrtskirche Maria Gern Essen: Gasthof Dürrlehen in Hintergern mit schönem Blick auf den Watzmann auf der Sonnenterrasse https://www.duerrlehen.de/de |
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