Sonntag, 4. August 2019

Schottlandreise 2019: Von Newcastle nach Falkirk am 09.07.19 - Teil 2 von 19

(Infos zur Umgebung findet ihr in der Infobox unter dem Blogbeitrag; enthält unbezahlte Werbung ohne Auftrag zu Infozwecken)

Nach einer Dank Maschinengedröhne etwas schlaflosen Nacht auf der King Seaways wurden wir am nächsten Morgen von typisch englischem Wetter begrüßt. Es war alles grau in grau. Hellgrauer Himmel und dunkelgraue, aufgewühlte See. 



Nach dem Frühstück legten wir auch schon in Newcastle an und wir haben uns schon gefreut, dass wir so zeitig loskonnten. Immerhin mussten wir heute bis Falkirk fahren und wollten uns auf der Strecke auch noch das eine oder andere ansehen. Nachdem wir uns aus dem Parkdeck ausgefädelt hatten, war es das dann auch schon mit der Zeitigkeit, denn wir mussten über eine Stunde warten. Wo? An der Passkontrolle natürlich. Zwar ist England noch in der EU, aber während man sich sonst überall in Europa frei bewegen kann, muss man sich hier natürlich immer noch das Empire raushängen lassen. Das war auch bei unserer letzten Englandreise vor neun Jahren schon so und ist kein Phänomen des bevorstehenden Brexits. Engländer sind halt Engländer und kochen gern ihr eigenes Süppchen. Wenn man dann aber so durch das Land fährt und sich die Infrastruktur betrachtet, würde ich mir als Engländer den Brexit nochmal gründlich überlegen. Da ist nämlich extrem viel im Argen. Dazu kommen wir aber noch später. 

Nach der Passkontrolle konnten wir uns endlich auf den Weg machen und in den Linksverkehr stürzen. Dabei wurden wir gleich mit einer offensichtlichen Vorliebe der Engländer und Schotten konfrontiert: dem Kreisverkehr. Leute, es ist einfach anormal, wie viele Kreisverkehre es hier gibt. Man fährt quasi von einem Kreisverkehr gleich in den nächsten in Abständen von 300-400 Metern. Da wird man echt gaga - vor allem, wenn die Dinger dann im Ballungsraum um Edinburgh bis zu vier Spuren haben. So extrem haben wir das in noch keinem Land erlebt. 

Unseren ersten Stopp an diesem Tag legten wir beim Warkworth Castle ein. Das ist eine mittelalterliche Burgruine, die in einer Flussschleife des Coquet River erbaut wurde. Man weiß nicht genau, wer den Bau im 12. Jahrhundert veranlasst hat, vermutet aber, dass es Prinz Heinrich von Schottland gewesen ist. Warkworth Castle hat in den schottischen Unabhängigkeitskriegen eine Rolle gespielt und ist im 14. Jahrhundert zweimal erfolglos von den Schotten belagert worden. Damals war die Burg im Besitz der Familie Percy - damals die mächtigste Familie in Northumberland. 

Aus Zeitgründen haben wir Warkworth Castle nur einen kurzen Besuch abgestattet und es nicht ausführlich besichtigt. Das Gute hier ist, dass man kostenlos durch das Torhaus und in den vorderen Bereich des Burggeländes gehen kann. Von hier aus sieht man eigentlich schon alles Interessante wie Löwentor und Burgfried etc. Wer die Ruinen genauer begutachten möchte, muss 7,20 Pfund pro Person bezahlen. Uns hat die Burgruine sehr gut gefallen. 


Als nächstes ging es weiter durch die Pampas bis zur Embleton Bay. Diese ist nur über schmale, einspurige Straßen zu erreichen und es gibt nur wenige Parkplätze seitlich am Ende der Zufahrtstraße. An schönen Tagen wird es da wohl schwierig mit dem Parken. Bei uns hat es geregnet und es waren nur wenige Autos da. Der Sandstrand an der Embleton Bay gilt als einer der schönste Strände in Northumberland - absolut zurecht, wie wir finden. Es ist wunderschön da und vor allem naturbelassen. Als besonderen Bonus hat man von hier einen tollen Blick auf die Ruine des Dunstanburgh Castle. Das sieht fast aus wie die Kulisse aus einem Fantasy-Film. 




Dunstanburgh Castle - "die Burg bei der Stadt am Felsen" - wurde 1313 von Thomas, Earl of Lancaster gebaut. Thomas war damals nach dem König der reichste Mann Englands und ein Fan der Arthursage. Deshalb hat er für den Bau das legendäre Camelot zum Vorbild genommen und in seiner Korrespondenz sogar mit King Arthur unterschrieben. Der Bau von Dunstanburgh Castle hatte aber einen weniger romantischen Grund. Thomas hat damals zusammen mit anderen Adeligen gegen König Edward II rebelliert und die Burg als Rückzugsort gebaut. Er ist jedoch in der Schlacht von Boroughbridge gefallen und war selbst wohl nur einmal auf seiner neuen Burg.

Danach haben wir noch einen kurzen Abstecher zum Strand von Beadnell gemacht und wollten uns eigentlich die Beadnell Kilns ansehen. Mittlerweile hatte es aber wirklich Hund und Katz geregnet und so ist es nur bei einem kurzen Fotostopp geblieben. Auch zu Bamburgh Castle haben wir nur einen kurzen Abstecher gemacht und sind gleich weiter nach Berwick upon Tweed gefahren.

Beadnell Kilns


Bamburgh Castle


Berwick upon Tweed liegt an der Mündung des Tweed River und ist ein wirklich schnuckeliges, englischen Städtchen, in dem wir uns etwas länger aufgehalten haben. Zuerst haben wir uns in dem Pub "The Brewers Arms" ein schönes Baguette mit Steak und Chips gegönnt und dann sind wir trotz strömenden Regen auf den Meg Mount raufgestiefelt, um die Aussicht auf die Royal Border Bridge zu genießen. Dabei handelt es sich um eine Eisenbahnbrücke, die zwischen 1847 und 1850 unter der Leitung von Robert Stephenson erbaut wurde. Sie wird von insgesamt 28 Steinbögen gestützt und ist 658 m lang.


Royal Border Bridge

Kurz nach Berwick überquerten wir dann die Grenze nach Schottland und waren endlich in unserem Zielland angekommen. Gerne hätten wir noch das Tantalon Castle besichtigt, aber da wir vormittags so viel Zeit an der Passkontrolle verloren hatten, ging sich das leider nicht mehr aus. So sind wir also bis Falkirk durchgefahren und haben dort in unserem Hotel eingecheckt. Wir hatten für die Nacht Zimmer im Park Lodge Hotel gebucht. Das war insgesamt eine sehr angenehme Unterkunft. Einfach, aber ok. Und es gab einen Aufzug - ein wahrer Luxus in Schottland, wie wir später noch feststellen mussten. Auch das Essen war sehr lecker. Wir hatten Krabbencocktail und Fisch - beides richtig gut.

Nach einem Besuch beim Falkirk Wheel, den Kelpies und dem Wallace Monument ging es dann am nächsten Tag weiter in die schottischen Highlands. Davon aber mehr im nächsten Beitrag.

Infobox Fahrt von Newcastle nach Falkirk

Sehenswürdigkeiten: 
-Warkworth Castle
-Dunstanburgh Castle
-Dunstan Steads/Embleton Bay
-Beadnell Kilns
-Berwick upon Tweed/Meg Mount/Royal Border Bridge
-Bamburgh Castle
-Tantalon Castle

Warkworth Castle 💙💙💙💙💛
Preis (Stand 2019): 7,20 Pfund pro Person
Parkplatz mit Toiletten vorhanden
Warkworth Castle ist eine sehenswerte Burgruine, die auch nicht so überlaufen ist. Kann aber natürlich auch an dem schlechte Wetter gelegen haben. Durch das Gatehouse bis in den vorderen Bereich der Burganlage gelangt man kostenkos. Von hier aus kann man eigentlich schon alles Interessante wie das Löwentor und den Burgfried sehen. Wer die Ruine genauer erkunden möchte, muss bezahlen. Wir fanden Warkworth Castle schon sehenswert.
https://www.english-heritage.org.uk/visit/places/warkworth-castle-and-hermitage/

Dunstan Steads/Embleton Bay 💙💙💙💙💙
Ein wunderbarer, naturbelassener Sandstrand mit fantastischem Blick auf Dunstanburgh Castle. Man kann vom Strand aus auch direkt zur Burgruine wandern. Absolut empfehlenswert!
Parkmöglichkeiten sind jedoch sehr begrenzt.

Berwick upon Tweed 💙💙💙💙💙
Ein wirklich sehr sehenswertes, englisches Städchen. Besonders die Aussicht auf dem Meg Mount ist toll. Man sieht die Küste hinauf, die Mündung des Tweed River und die Royal Border Bridge. Trotz des Regens war es schön da oben und bei Sonnenschein muss es wirklich traumhaft sein. Gleich beim Stadtzentrum und direkt am Meg Mount gibt es einen zentralen kostenfreien Parkplatz (Castle Gate Car Park).

Essen:
The Brewers Arms in Berwick upon Tweed 💙💙💙💙💙
Das Pub liegt direkt im Zentrum von Berwick und fällt gleich durch den Eingang ins Auge. Die Atmosphäre ist gemütlich, das Personal sehr freundlich und das Essen war sehr lecker. Wir hatten Baguette mit Steak, Zwiebeln und Chips. Das Steak war sehr gut gebraten und man bekommt eine ordentliche Portion. Sehr empfehlenswert.
https://www.facebook.com/thebattery09/

Hotel:
Park Lodge Hotel 💙💙💙💛💛
Angenhmes und ruhiges Hotel mit zweckmäßigen, sauberen Zimmern. Es gibt einen Aufzug. Wie wir im Lauf unserer Reise erfahren haben, ist das für schottische Hotels alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Abendessen und Frühstücksbuffet waren sehr lecker. Das Personal ist freundlich. Die Atmosphäre ist insgesamt etwas nüchtern, aber als Durchgangshotel auf einer Rundreise sehr gut geeignet.
https://www.hanniganhotels.net/the-park-hotel

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