Dienstag, 11. Dezember 2018

Südtirolreise 2018: St. Martin im Kofel - 31. Oktober 2018

(Infos zu Wanderung und Umgebung findet ihr in der Infobox unter dem Blogbeitrag; enthält unbezahlte Werbung ohne Auftrag zu Infozwecken)

Servus miteinand´ und herzlich Willkommen bei Drei Bayern on Tour!

Am fünften Tag der Reise hatte der Wettergott dann endlich ein Einsehen und die Sonne strahlte am Morgen vom Himmel. Es sollte der einzige regenfreie Tag dieses Urlaubs bleiben. Den haben wir dann für eine Bergwanderung genutzt, damit wir wenigstens einmal das machen, wozu wir eigentlich nach Südtirol gereist waren.

Es ging an diesem Tag zuerst mit dem Auto über Bozen und Meran nach Latsch und von dort mit der Seilbahn hinauf nach St. Martin im Kofel. Das urige Bergdorf  liegt auf über 1700 m Höhe am Sonnenberg und zählt somit zu den am höchsten gelegenen Dörfern Südtirols. Von oben hat man einen fantastischen Blick auf die Ortlergruppe und hinunter ins Tal mit seinen zahlreichen Obstplantagen. Oben am Berg war es an diesem Tag eisig kalt und der Ortler mit umliegenden Gipfeln strahlte eine eisig-unnahbare Stimmung aus. Oben lag schon jede Menge Schnee und die Wolken hingen dicht über den Gipfeln.


Die Siedlungsspuren gehen hier ebenfalls bis in die Jungsteinzeit zurück und wir waren hier auch gar nicht soweit vom Similaunpass entfernt - der Ort, an dem Ötzi vor über 5000 Jahren ermordet wurde. Wenn man da oben steht, kann man sich gar nicht vorstellen, dass Menschen damals schon in diese eisige Einsamkeit auf knapp 4000 m Höhe vorgedrungen sind.

Nach einem kurzen Abstecher in die malerische Wallfahrtskirche St. Martin im Kofel, die über einer Felsgrotte erbaut wurde, folgten wir dem Wanderweg bis zur Jausenstation Platztair.



Auf dem Weg hat man immer wieder tolle Ausblicke und ist umgeben von einem sehr urwüchsigen Lärchenwald, der sich im Felsen einkrallt. An den Stämmen und Ästen, sowie auf dem Boden findet man haufenweise Hirschgeweih-Becherflechte. Das ist eine Flechtenart, deren "Blätter" wie kleine Hirschgeweihe geformt sind.


Das letzte Stück Weg bis zur Jausenstation bietet noch einmal tolle Ausblicke. Die Station selbst kann man sich aber sparen. Es herrscht dort ein ziemlicher Verhau und es gibt nur sehr wenig Platz für Gäste.


 Wir sind deshalb nicht dort eingekehrt, sondern wieder zurückgegangen und auf den Pfad 8A Richtung Dolomitenblick abgebogen. Das ist ein schmaler Waldsteig, der teilweise recht steil, felsig und unwegsam ist. Normalerweise ein großer Spaß - nicht aber wenn man wie die Eskimos eingepackt ist wie wir das an dem Tag waren. Wir keuchten also mit gefühlt 100 kg Wintermontur den Berg hinauf, stapften durch den ersten Schnee und bewunderten immer wieder die Lärchen in ihrer flammendroten Herbsttracht.


Da es mittlerweile schon recht spät geworden war, haben wir es leider nicht mehr bis zum Dolomitenblick geschafft, sondern mussten vorher zurück nach Latsch abbiegen. Da mittlerweile wieder Wolken aufgezogen waren, hätte man aber vermutlich eh nicht mehr viel gesehen.
Es ging also zurück durch den Wald und über zahlreiche Stämme und Kronen umgestürzter Bäume, die sich mitten auf den Pfad gelegt hatten. Und kurz vor St. Martin im Kofel bot sich noch die Gelegenheit für einen kurzen Drohnenflug.



Nach einem letzten Blick auf den eisigen Ortler schwebten wir zurück ins Tal. Zu so später Stunde hatten wir die Gondel ganz für uns allein und konnten so die Fahrt ohne Sardinenfeeling genießen. Mittlerweile war ordentlich Wind aufgekommen und die Gondel wurde ordentlich durchgeschüttelt, aber wir kamen zum Glück in einem Stück unten an.



Zurück in Kaltern haben wir den Abend dann im Jägerkeller ausklingen lassen. Das ist ein uriges Lokal, in welchem man typisch südtirolerische Küche genießen kann. Es gibt hier jedoch nur ein Gericht pro Abend und man muss essen, was einem der Wirt vorsetzt. Bei uns waren das südtrolerische Speck-, Kaas- und Spinatknödel, die sehr lecker waren. Dazu gab es wieder einen schönen Langrein dunkel.


Am nächsten Tag hatte der Wettergott wieder einmal schlechte Laune, aber davon dann mehr im nächsten Beitrag.

Infobox Wanderroute

Strecke: 6,3 km - Start an der Seilbahnstation auf St. Martin im Kofel und dann der Ausschilderung bis zur Jausenstation Platztair folgen. Wieder ein Stück zurück und auf den schmalen Waldsteig 8A Richtung Dolomitenblick abbiegen. Entweder ganz zum Dolomitenblick gehen (ca. 2 km zusätzlich) oder gleich links weiter zurück nach St. Martin im Kofel gehen.  

Aufstieg: 346 hm

Abstieg: 254 hm

Dauer: insgesamt: 4:00 h - reine Gehzeit: 2:30 h

Schwierigkeitsgrad: 💗💗💗💛💛
Der Pfad 8A ist zum Teil etwas unwegsam mit vielen Felsen und Wurzeln. Da sollte man schon gut zu Fuß sein. Ansonsten ist der Weg einfach zu gehen. 

Kondition: 💗💗💗💛💛
Insgesamt ist der Weg nicht schwer. Nur der Pfad 8A ist ein wenig anstrengend zu gehen.

Landschaft: 💗💗💗💗💗
Der Ausblick auf die Ortlergruppe und den gesamten Vinschgau ist fantastisch. 

Sehenswertes auf der Strecke:
St. Martin im Kofel mit Wallfahrtskirche, Aussicht auf die Ortlergruppe, Dolomitenblick

Jahreszeit:
April bis November


Karte: www.openstreetmap.de

Infobox Umgebung

Anfahrt: Von Meran auf der Vinschgauer Straße (SS38) nach Latsch. Die Seilbahn befindet sich in Latsch direkt rechts neben der Straße.

Parken:
Direkt gegenüber der Seilbahn in Latsch befindet sich ein Parkplatz.

Seilbahn:
Preis Erwachsene: 12,50 € Berg- und Talfahrt

Essen:
Jägerkeller in Kaltern 💗💗💗💗💛
Wer sich der südtirolerischen Küche ganz hingeben will, ist hier richtig. Die Gaststube ist sehr urig eingerichtet und es steht nur ein Gericht pro Tag zur Auswahl. Bei uns gabs frisch gemachte Speck-, Kaas- und Spinatknödel, die sehr lecker waren.
https://jagerkeller.com/de/


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